In memoriam Adolf Stöcklin

Adolf Stöcklin, Gemeindepräsident 1964 - 1975

Am vergangenen 30. April verstarb Adolf Stöcklin-Kron in seinem 89. Altersjahr. Auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen wurde seitens der Gemeinde auf eine Todesanzeige und eine Würdigung anlässlich der Trauerfeier verzichtet. Mit einem Nachruf wollen wir dennoch auf seine öffentliche Arbeit aufmerksam machen und seinen langjährigen, unermüdlichen Einsatz für die Gemeinde und ihre Bevölkerung in Erinnerung rufen.

Adolf Stöcklin hat es recht früh in die Politik gezogen. Bereits mit 25 Jahren wurde er in die Prüfungskomission, die heutige Rechnungsprüfungskommission, gewählt. Zwei Jahre später erfolgte schon der nächste Schritt, er wurde in den Bürgerrat gewählt, dem er bis Ende 1953 angehörte. In diesen jungen Jahren unternahm er auch einen "Ausflug" in die kantonale Politik. Er gehörte dem ersten Verfassungsrat an, der den Auftrag hatte, eine Kantonsverfassung für einen wiedervereinigten Kanton Basel zu erarbeiten. Zeitlebens stand er für eine Wiedervereinigung der beiden Basel ein. Dennoch galt sein Interesse hauptsächlich der kommunalen Ebene. Im November 1938 wählten ihn die Oberwiler damals und noch lange ohne die Oberwilerinnen in den Gemeinderat, in dem er bis zu seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die Finanzen betreute. Es waren sicher schwierige Jahre während des Zweiten Weltkrieges und der Zeit des Aktivdienstes. Dennoch übernahm er noch weitere Aufgaben. 1940 wurde er Sektionschef. Als Fourier in der Armee lag ihm diese Aufgabe nahe und hat ihm offenbar auch Freude gemacht. Sonst hätte er neben allen andern Verpflichtungen dieses Nebenamt nicht bis 1972 ausgeübt.

Im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen vom Herbst 1963 wählten ihn die Stimmbürger zum Gemeindepräsidenten. Dolf, wie er von den meisten genannt wurde, hat diese Aufgabe während zwölf Jahren mit viel Energie und grossem Engagement ausgeübt. Es war jene Phase der Nachkriegszeit, die den stadtnahen Gemeinden einen ungeheuren Entwicklungsschub brachte. In kurzer Zeit mussten als Folge davon grosse Investitionen im Tief- und vor allem auch im Hochbaubereich mit den neuen Schulhäusern getätigt werden. In jener Zeit mussten die Baselbieter Gemeinden noch eine lineare Steuer erheben, weshalb alle diese Aufgaben auf einem dünnen Finanzboden bewältigt wurden. Zudem hatten die Gemeinden noch nicht den heutigen Organisationsstand; vieles, sehr vieles musste im Milizbetrieb bewältigt werden. Hin und wieder muss man heute noch in einem bestimmten Geschäft auf alte Akten zurückgreifen. Dabei ist man jedesmal beeindruckt über die Sachkomptenz und die Präzision in der Formulierung von Stellungnahmen zu Handen von andern Behörden und Gerichte oder von Anträgen und Vorlagen, die direkt aus der Feder des damaligen Gemeindepräsidenten stammten.

"Gewissenhaft" und "zuverlässig" waren wohl die häufigsten Beurteilungen, die der Verstorbene in allen seinen Tätigkeiten erfahren durfte. Sie waren gleichsam seine Markenzeichen. Dass er es in seinen Ämtern mit diesen Qualitäten nicht allen recht machen konnte, versteht sich von selbst. Aber alle wussten, dass man auf Adolf Stöcklin zählen konnte.

Seine Heimat- und Wohngemeinde Oberwil lag ihm stets am Herzen. Nach seinem Rücktritt auf Ende 1975 nahm er weiterhin regen Anteil am Gemeindeleben und verfehlte bis vor kurzem kaum eine Gemeindeversammlung. Adolf Stöcklin hat die Entwicklung von Oberwil vom bäuerlich geprägten Leimentaler Dorf bis zur modernen, halb-städtischen Gemeinde ganz unmittelbar miterlebt und auf einem langen Wegstück wesentlich mitgestaltet. Für seinen Einsatz, seine Arbeit und seine Verpflichtung zu Oberwil schulden wir ihm alle unseren Dank.

Rudolf Mohler, Gemeindepräsident
9. Mai 1999

Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen

Als Präsident des Stiftungsrates der LRW setzte ich mich sehr für unsere Luftseilbahn und das wertvolle Naherholungsgebiet ein. Lernen Sie im Video die Schönheiten des Wasserfallengebietes und unser Angebot kennen; ein Klick ins Video genügt.